Und dabei sind es in den Test´s beispielsweise an den Kindersicherheitstagen lediglich Schauspieler und niemand, der sich wirklich lange darauf vorbereitet hat die Kids zu überzeugen. Aber was bedeutet es „richtig“ zu handeln und wie kann ich mein Kind vorbereiten? Die Antwort lautet Automatisierung und Wiederholung. Die Kids müssen regelmäßig mit dem Thema konfrontiert werden. Nur bei einem automatisierten Lernerfolg kann es den Kids gelingen im Notfall richtig zu reagieren. Hierfür müssen Sie auch in Stresssituationen richtig handeln.

Wichtig ist, dass die Kids erst einmal lernen zu unterscheiden wer überhaupt „Fremd“ ist.

Täter stammen häufig aus sog. „sozialen Nahbereichen“, aus der Familie des Opfers, der weiteren Verwandtschaft. So ist vorerst zu klären, wer überhaupt fremd ist. Ist der Nachbar ein Fremder? Oder der Freund von Papa der beim letzten Mal noch auf der Gartenparty mit dem Sohn Fußball gespielt hat?  Wenn er kein Fremder ist, könnte der Junge doch wieder mit ihm spielen oder sich vom Spielplatz nach Hause bringen lassen. Nur beim Gedanken daran, gehen bei vielen Eltern die Alarmglocken an. Der Schlüssel liegt in der Aufklärung zum Verhalten gegenüber Fremden und Bekannten in Kombination mit Automatisierungsprozessen (Techniken, um Notsituationen zu vermeiden).

Wir bestimmen Regeln zum Umgang und testen in verschiedenen Situationen (Gürtelprüfung, Kindersicherheitstagen) das Verhalten der Kids unter Stressbedingungen.

Vermittlungsinhalte im Unterricht in Form von Mattengesprächen:

Es wird mit allen Kindern der Gruppe ausgearbeitet und besprochen:

Wer ist fremd?

Wer ist nicht fremd?

Können wir fremden Kindern helfen?

Können wir fremden Erwachsenen helfen?

Was können wir tun, wenn uns ein fremder Erwachsener um Hilfe bittet?

Erwachsene fragen Erwachsene

Vermittlungsinhalte in Form von Praxisübungen

Im Technikteil der Stunde wird mit allen Kindern geübt und trainiert:

Wie stellen wir uns hin, wenn ein fremder Erwachsener auf uns zukommt? – aufrecht, bereithalten, Erwartungshaltung

Wie nah darf diese Person zu uns herantreten?

Wie können wir Abstand halten? – flache Hand (Stopp-Schild) nach vorn austrecken

Was können wir tun, wenn die Person uns zu nah kommt? – Laut rufen

Warum rufen wir laut? – Damit uns alle in der Umgebung sehen und hören

Was rufen wir? – Halt stopp, lassen Sie mich in Ruhe

Warum sagen wir “Sie” und nicht “Du”? – weil wir die Person nicht kennen, das sollen auch alle um uns herum wissen

Was passiert, wenn uns die Person nicht in Ruhe lässt? – Weg laufen, nicht den Rücken zukehren, Hilfe rufen und Hilfe suchen

Wenn wir Hilfe gefunden haben, genau erzählen was passiert ist und wie die Person aussah/Was die Person wollte

Was sagt Ihr, wenn Ihr euch unwohl fühlt? „Nein ich möchte das nicht!“

Was ist der Unterschied Überraschung und Geheimnis?

Überraschung: Etwas, das jeder wissen möchte und ihr anschließend stolz erzählen dürft

Geheimnis: Etwas, bei dem Ihr euch schlecht fühlt, müsst und sollt Ihr niemals für Euch behalten, egal wer Euch etwas anderes erzählt!